Mission

Die Josefstadt ist der kleinste Bezirk Wiens. Gerade einmal ein Quadratkilometer. Josefstadt ist auch Josefdorf!

Menschen kennen und grüßen einander, oft weiß man von Sorgen und Nöten anderer. Viele kümmern sich im Großen und Kleinen umeinander. Trotz vieler Initiativen für ein gutes Miteinander gibt es auch in der Josefstadt Menschen, die in herausfordernden Situationen leben und nur schwer die, für sie richtigen, Hilfe-Angebote finden können. Alte Menschen und Menschen mit Demenz vereinsamen oft, pflegende Angehörige sind sehr belastet. Ihre Mobilität ist und wird oft eingeschränkt.

Neben der Unterstützung eines selbstbestimmten Lebens und der Entwicklung neuartiger, maßgeschneiderter Hilfe-Initiativen, wollen wir professionelle und nachbarschaftliche Hilfe vernetzen und schon bestehende Angebote besser sichtbar machen.

Wir unterstützen Begegnung, Verständnis, Wertschätzung und Achtsamkeit füreinander und quer durch die Generationen im alltäglichen Zusammenleben als wichtige Zutaten für eine sorgende Gemeinschaft, in der sich Menschen gut ein Leben lang aufgehoben fühlen können.

 

 

Vision

Wir träumen von einem ACHTSAMEN 8., von einer Josefstadt, die noch mehr eine sorgende Gemeinschaft ist – eine sorgende Josefstadt,

  •  die ein selbstbestimmtes Leben und eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben für alle im Leben unterstützt,
  •  die bereits bestehende sorgende Angebote und Initiativen sichtbar und bekannt macht,
  • die professionelle und nachbarschaftliche Hilfe miteinander vernetzt, damit neue unterstützende Aktivitäten entstehen,
  • die achtsame, wertschätzende Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen Generationen und mit unterschiedlichen „Herkünften“ ermöglicht,
  •  in der Menschen, so verschieden sie auch sind, füreinander solidarisch sind,
  •  in der sich Menschen ein Leben lang gut aufgehoben fühlen.

Prozess

Heute

Eine Caring Community ist nie fertig, sondern ein wachsendes, lebendiges Netz. Immer gibt es Engagement, Sorgen und Nöte, wir wollen jenen eine Stimme geben, die sonst nicht sichtbar und hörbar sind, den besonders vulnerablen Menschen. Wir bauen auf eine solidarische Gesellschaft im Bezirk, wo aufeinander geschaut wird, nachbarschaftliche und professionelle Hilfe miteinander vernetzt – für individuelle Unterstützung und erleichterten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle. In einem Sorgenetzwerk ist es leichter, Menschen zu erreichen und bei Bedarf zu unterstützen. Auch all das Engagement von Bürger*innen, Menschen in Institutionen oder Unternehmen wird hier zusammengeführt. Wir haben ein offenes Ohr für Anliegen und Bedürfnisse, sei es im persönlichen Gespräch, am Sorgetelefon oder bei einer unserer Veranstaltungen. Auch Ideen und Hilfe-Bereitschaft sind immer herzlich willkommen.

 

2022 bis 2025

Meist bottom up initiieren wir kooperativ im inzwischen großen lokalen Sorgenetzwerk mit Partner*innen aus Politik, Institutionen, Unternehmen und Zivilgesellschaft Begegnungsräume für Generationen und Menschen verschiedener Herkünfte, schauen auf vulnerable Menschen, erfinden und entwickeln, was noch an Unterstützung fehlt. Vieles ist bereits entstanden, wie zum Beispiel Initiativen zu psychischer Gesundheit und zu Barrierefreiheit im Bezirk (Achtsam unterwegs) sowie ein Zusammenschluss von Josefstädter Erzählcafés (Zuhören und Erzählen in der Josefstadt) oder unsere digitale Sorgelandkarte online und im print, die hochbetagten oder demenzbetroffenen Menschen die Alltagswege erleichtert. Im Karwan Haus wird gemeinsam gekocht und demenzsensible Formate sind für alle da, zum miteinander Feiern, Kennenlernen, Brückenbauen und soziale Teilhabe.

Am 14. Juni 2025 findet der bereits 5. Tag der ACHTsamkeit statt, wie immer mit zahlreichen Angeboten an unterschiedlichsten Orten in der Josefstadt. Wer diese nicht so einfach besuchen kann, kann ein Fahrrad-Taxi nehmen. Hier finden Sie einen Rückblick zum Tag der ACHTsamkeit 2024.

Der ACHTSAME 8. ist weit über Österreich hinaus bekannt, international vernetzt, z.B. im DACH Caring Communities Netzwerk, das vom ACHTSAMEN 8. mitinitiiert wurde. Es kommen laufend Anfragen und Besuche aus Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Ländern.

Von September 2019 bis April 2024 wurde der ACHTSAME 8. vor allem vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ), dem österreichischen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und der Wiener Gesundheitsförderung – WiG gefördert. Momentan wird der ACHTSAMEN 8. vorwiegend vom Bezirk Josefstadt, gemeinsam mit der Kulturabteilung (MA7) der Stadt Wien, getragen sowie vom Engagement vieler Akteur*innen im Bezirk und des Vereins Sorgenetz.

Ergebnisse

Was im ACHTSAMEN 8. entsteht, wird weit über die Bezirksgrenzen hinweg geteilt. Der 8. Bezirk mit seinem gelingenden Miteinander ist für andere Caring Community-Initiativen zu einem Pionier und Modell der Sorgekultur geworden. Seit Beginn zählen wir 9.000 Teilnahmen und mehr als 500 Sorge-Aktivitäten.

2019 bis 2022

In einem zweijährigen partizipativen Prozess mit den Menschen, die im Bezirk wohnen oder

arbeiten, soll eine „Caring Community“, eine sorgende Gemeinschaft im Grätzel entstehen,

die Menschen mit Demenz, Alt und Jung in herausfordernden Lebenssituationen, mit professioneller und privater Hilfe unterstützt.

In einem ersten Schritt werden Bedürfnisse, Anliegen Hilfsbereitschaft, Unterstützungsangebote, Sorgeerfahrungen, Ideen u. v. m. gesammelt. Bei der Auftaktveranstaltung am 22. Jänner 2020 haben rund 90 Teilnehmende ihre Sorge- Geschichten geteilt und zu den Anliegen im Bezirk gearbeitet.

 

Sieben Themen hatten sich vorerst herauskristallisiert:

  • Barriere/Mobilität
  • Alltagshilfe
  • Begegnungs- und Kommunikationsorte
  • Generationenübergreifende Aktivitäten
  • Haltung und Kultur/Tugenden
  • Initiativgruppen / Räume für Hilfen
  • Vertrauenspersonen im Haus und Grätzel. Nachbarschaft / Gemeinschaft

Dokumentation zur Auftaktveranstaltung

 

An den Stammtischen, den ACHTSAMEN Achterln, und bei den Bürger*innenForen und in vielen Kooperationen wurde weiter dazu gearbeitet und Initiativen und Angebote entwickelt.

Menschen, die sich als nachbarschaftliche Freiwillige stark machen wollten, wurden mit Menschen mit Hilfebedarf vernetzt.

Ein besonderes Augenmerk lag auch auf generationenübergreifenden Aktivitäten.  – Gemeinsames Erleben macht nicht nur Freude, sondern kreiert auch Verständnis und Wissen.

Fördergeber WiG und FGÖ.