Rückblick auf das 11. Achtsame Achterl: Wie ein Baum das Schweigen bricht
Eine ganz gewöhnliche Nachbarschaft, wo man sich höflich grüßt und sonst nicht begegnet. Mit der Idee, auf einer Baumscheibe gemeinsam zu garteln, verändert sich alles. Heute, ein paar Jahre später, ist aus dem damaligen Strauch ein Baum geworden, der der halben Gasse Schatten spendet. Es gibt eine Hausgemeinschaft, die aufeinander schaut und sich weit darüber hinaus austauscht, wer in der Urlaubszeit das Gießen übernimmt. Ein Chor wurde gegründet, in dem jede*r mitsingen kann. Weil so ein Miteinander ansteckt, gibt es jedes Jahr ein Fest der kleinen Straße, das mittlerweile stadtbekannt ist.
Diese wahre Begebenheit brachte ein Gast aus dem 6. Bezirk mit zum Achtsamen Achterl vergangene Woche in der Redaktion von derAchte im Ludo-Hartmann-Hof.
Eine halbe Ewigkeit pflegt der ehemalige Bezirksvorsteher Heribert Rahdian schon seine Leidenschaft für Fassadenbegrünung. Sein Wohnhaus trägt einen dichten, pflegeleichten Veitschi-Aufputz. Übrigens: Veitschi ruiniert Fassaden nicht. Und altes Pflanzenwissen lebt wieder auf und wird geteilt.
Die Familie P. hat im kahlen Innenhof ihres Wohnhauses in der Josefstadt gerade eine Stadtbirne gepflanzt. Nicht ganz einfach ist manchmal der Weg, die Bewilligungen der Stadt einzuholen. Es gibt viele Auflagen. Aber wenn es klappt, z.B. mit Hilfe und Förderwissen von Gebietsbetreuung und Agenda, dann kümmert sich die Stadt auch um Isolierung, Pflanzgruben oder kommt zum regelmäßigen Baumschnitt. Wenn das gepflanzte Bäumchen heranwächst, wird es registriert und geschützt.
Die Hochbeete im Gemeindebau brauchten vor allem die Tatkraft von Lili Hundstorfer, Chefin der hochformatigen Bezirkzeitung. Und die Unterstützung der wohnpartner, die für das Zusammenleben im Gemeindebau sorgen und Beete, Erde und Knowhow zur Verfügung gestellt haben. Frau A. war damals, als alle befragt wurden, eigentlich dagegen. Heute düngt und erntet sie gerne, erzählt sie am Stammtisch des ACHTSAMEN 8. Jetzt trifft man sich wieder im Hof, wie früher um die Bassena nun rund um die Hochbeete, zum Tratschen.
Weitere Infos für Ihre sprießende Nachbarschaft:
Agenda Josefstadt Gemeinschaftsgärten: https://www.agendajosefstadt.at/gruppe-detail/Gemeinschaftsgaerten_Josefstadt.html
Gebietsbetreuung: https://www.gbstern.at/west/angebot/unsere-angebote-fuer-sie/
Baumscheiben, Baumpat*in werden, Garteln ums Eck: https://www.gbstern.at/themen-projekte/urbanes-garteln/garteln-ums-eck/
Kontakt zur MA 42, Wiener Stadtgärten: https://www.garteln-in-wien.at/ma-42-wiener-stadtgaerten/